Im Beisein von Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen und Ortsbürgermeister Herbert Meyer wurde am Sonntag, 24.09.2023, in Sellerich „Im Wolkert“ der neue Bestattungswald durch Herrn Dekan Christoph Kipper und Pastor Jochen Kohr eingesegnet. Der Einsegnung voraus ging der Gelübde-Tag an der Marienkappelle nahe dem Bestattungswald. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch die „Schnee-Eifel-Musikanten“.
Anlass des Gelübde-Tages:
Im September 1944 mussten 68 Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Sellerich wegen des Anrückens der Kriegstruppen in den Luftschutzbunker des RAD - Lagers oberhalb Hontheim flüchten. Während ihres mehrtägigen Aufenthalts im Bunker rückte die Hauptkampflinie der Amerikaner bis circa 200 Meter an den Bunker heran. Da der Bunker unter andauerndem Granatfeuer gehalten wurde, befanden sich die dort Schutzsuchenden in höchster Lebensgefahr. In dieser großen Not legten die Menschen ein Gelübde ab: sollten sie aus dieser Gefahr gerettet werden, würden sie zu Ehren der Muttergottes eine kleine Kapelle bauen. Am 21. September wurden die Menschen von den Amerikanern gerettet und konnten den Bunker verlassen.
Am Jahrestag 1950 konnte die feierliche Einweihung der Kapelle erfolgen, zu der die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Sellerich in einer Prozession pilgerten. Der damalige Pfarrer Wirtz empfahl der Bevölkerung damals, alljährlich an diesem Tag mit ihren Geistlichen zur Kapelle zu pilgern und der Muttergottes für ihre Hilfe zu danken, (aus der Beschreibung des damaligen Ortsbürgermeisters Friedrich Krost).
Fotos: Günter Wilwers