Stadtbürgermeister Johannes Reuschen begrüßte die Ministerpräsidentin im Bauhof der Stadt Prüm. Den Veranstaltungsort habe man ausgewählt, weil es in der direkten Umgebung, vom Campingplatz bis zum Ausstellungsgelände entlang der Prüm, die größten Schäden gegeben habe, so der Stadtbürgermeister. Neben Vertretern der Rettungskräfte waren zahlreiche Abgeordnete, Kommunalpolitiker und Vertreter der in der Verbandsgemeinde Prüm betroffenen Orte anwesend.
Zu Beginn gedachten die Anwesenden in Stille des beim Unwetter zu Tode gekommenen Campinggastes.
Bürgermeister Aloysius Söhngen schilderte anschließend seine Eindrücke zur Hochwasserkatastrophe, die er in der Nacht selbst in der Feuerwehreinsatzzentrale und in den nächsten Tagen in den betroffenen Orten erlebt hat. Das Hochwasser habe im Prümtal, im Nimstal und auch an den Nebenbächen enorme Schäden angerichtet. Zahlreiche Häuser seien unbewohnbar und persönliches Hab und Gut der Menschen dort vernichtet worden. Mehr als 60 Betriebe seien im Bereich der Verbandsgemeinde schwer betroffen oder ganz zerstört. Trotz allem sei die Situation keineswegs vergleichbar mit den zahlreichen, völlig zerstörten Orten an der Ahr.
Söhngen betonte aber auch die außerordentlich große Hilfsbereitschaft der Menschen in Prüm, im Prümer Land und weit darüber hinaus. Alleine an einem Tag seien 1.500 Essen an Helferinnen und Helfer verteilt worden, so der Bürgermeister.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach zunächst allen Helferinnen und Helfern ihren Dank aus und sagte den Betroffenen ihre Unterstützung zu. „Ich verfolge die Situation im Katastrophengebiet sehr intensiv. Wir können noch nicht sagen, was diese Katastrophe mit der Region, mit den Betroffenen, mit unserem ganzen Land macht. Die Menschen müssen Furchtbares durchleben. Ich kann den Einsatzkräften gar nicht genug danken. Was sie leisten, ist beispiellos. Was sie mit ansehen und verarbeiten müssen, übersteigt jede Vorstellung. Sie sind die stillen Helden in dieser großen Katastrophe. Bei all dem Leid will ich auch sagen, dass diese Katastrophe einmal mehr zeigt: Rheinland-Pfalz steht zusammen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist überwältigend. Es kommen Spenden- und Hilfsangebote aus dem ganzen Land, von Unternehmen und Institutionen, aus der gesamten Bundesrepublik und dem befreundeten Ausland. Ich will mich dafür im Namen der betroffenen Regionen ganz herzlich bedanken“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Im Anschluss an die Rettungsmaßnahmen unmittelbar nach der Katastrophe sei nun der Wiederaufbau eine der vordringlichsten Aufgaben“, so die Ministerpräsidentin. Sie wies darauf hin, dass Bund und Länder vergleichbar zur Flutkatastrophe 2013 einen Nationalen Wiederaufbaufonds vorbereiten. Die Grundlagen könnten in der Ministerpräsidentenkonferenz am 10. August beschlossen werden.